Zusammenleben der Generationen
Früher war es ganz normal das Großeltern Eltern und Kinder unter einem Dach gewohnt haben. Teilweise war sogar noch die Generation des Ur-Großeltern mit in einem Hause. Die finanziellen Mittel ließen oft gar kein anderes Miteinander zu. Das die unterschiedlichen Interessen und Lebens-Stile der unterschiedlichen Generationen auch schon früher genug Stoff für Konflikte bargen darf angenommen werden. Daher dürfen wir uns auf der einen Seite darüber freuen das es heute jedem Menschen freigestellt ist mit wem er zusammenleben möchte oder nicht - auf der anderen Seite zeigen sich aber auch gesellschaftliche Veränderungen die (auch gerade von der Politik) nicht nur gut geheißen werden.
Es dürfte klar sein warum - in Zeiten manisch klammer Staatskassen, Milliarden an Haushaltsschulden und einem maroden Pflege- und Gesundheitssystems birgt das Bild des Zusammenlebens der Generationen für Politiker jeder Richtung ein sympathisches Bild und die Hoffnung auf eine familiäre Lösung der gesellschaftlichen Probleme.
Hier werden sicherlich noch einige spannende Förderungs-Maßnahmen in den nächsten Jahren emporsprießen.
Lassen wir uns überraschen was auf politischer Ebene für kreative Ideen sprudeln...
Aber auch aus der familiären Sicht bieten sich viele Vorteile: So können Familien mit Kindern auf die schon damals unter Beweis gestellten Fähigkeiten der Betreuung und des Babysittens der Großeltern zurückgreifen. Dafür können die jüngeren Generationen klassische Aufgaben des Haushalts die körperliche Anstrengungen beinhalten übernehmen. Ein Geben und Nehmen das in Einklang geschehen kann.
Dieses "Ideal-Bild" wird aber von den meisten Menschen abgelehnt. Denn Steitereien beginnen meist im Haushalt - und bei drei Generationen unter einem Dach ist der einfach vorprogrammiert. So wünschen sich die meisten (gerade älteren) Menschen eine überschaubare Nähe zu Ihrer Familie. Eine Distanz die man noch spontan mit dem Auto oder Fahrrad überbrücken kann - die aber ein eigenes, ungestörtes Leben ermöglicht.
Mit zunehmender Fitness der Generation X Plus wird das Bedürfnis des Zusammenlebens unter einem Dach auch eher geringer.
So ist auch statistisch gesehen die Situation der Generation 60 Plus folgende:
Von 19 mio. über 60-Jährigen in Deutschland wohnen 3% (hauptsächlich Generation 80 Plus) in Heimen oder anderen Einrichtungen. 55% wohnen in einem 2-Personen - Haushalt, 1/3 wohnt allein. Die restlichen 16% wohnen in Haushalten mit drei oder mehreren Personen.
Einen 2-Generationen Haushalt führen laut Statistik lediglich 13%. Und nur 1,5% leben in einem Haushalt mit 3 oder mehr Generationen.